to those who understand,
i extend my hand,
to the doubtful i demand,
take me as i am.

not under your command,
i know where i stand,
i won't change to fit your plan,
take me as i am.

dream theater: as i am

buddhismus - die basics

buddhismus wird von der westlichen welt sehr oft missverstanden. als ich zum buddhismus konvertiert bin, glaubten einige leute, ich würde den ganzen tag meditieren, mir den kopf scheren und orange roben anziehen. sie sagten mir, ich dürfe kein fleisch mehr essen oder insekten töten, und dass ich sowieso viel zu temperamentvoll sei, um "wirklich" buddhistisch zu sein.

was wir in der schule lernen: buddhisten suchen nach der erleuchtung und wollen ins nirvana kommen, das ist, äh, das große garnichts. und es gibt lange und eintönige texte, die eigentlich eh keiner versteht. und, natürlich, das karma. wenn du zu viel schlechtes karma ansammelst, wirst du als kröte wiedergeboren.
nachdem sie das gehört haben, glauben die meisten leute, sie hätten eine ahnung vom buddhismus, was auf situationen wie die obrige hinausläuft.

ich werde euch sagen, ohne zu viele details zu nennen, was buddhismus wirklich ist.

der grundgedanke des buddhismus ist das konzept des leidens. alles im leben ist stark mit dem leiden verbunden. das muss nicht hunger oder physischer schmerz sein: man leidet auch, wenn man nicht bekommt, was man wollte, man leidet, wenn man krank ist, beleidigt,... die liste kann unendlich lang weitergeführt werden. aber auch dinge, die man als "gut" betrachten würde, führen unvermeidlich zum leiden. wenn du einen wirklich leckeren keks isst, wirst du ihn schließlich aufgegessen haben, und dann hast du keinen keks mehr, also leidest du wegen dem verlust einer guten sache.

das haupt-ziel im buddhismus ist es, leiden zu vermindern, für sich und für andere, indem man sich so verhält, dass man weder sich selbst noch anderen schaden zufügt. wenn jemand dich beleidigt, kannst du aggressiv reagieren, was zum leiden für beide parteien führt, oder du kannst mit geduld und höflichkeit reagieren, was das leiden um ein großes stück vermindert. zu wissen, dass man nicht (zu viel) leid verursacht hat, ist die einzige bleibende freude, sagen buddhisten.

buddhisten streben danach, die wege des leidens zu verstehen und es zu vermeiden, dadurch geht der religiöse aspekt hand in hand mit mentalem training und disziplin. meditation ist ein teil des trainings, sie lehrt uns, uns von allem loszulösen. wenn man sich nicht an etwas klammert, wird man auch nicht verletzt, wenn man es verliert; wenn man sich nicht nach etwas sehnt, wird man nicht davon leiden, es nicht zu bekommen; dadurch wird das leiden reduziert.

die sache mit dem karma wird ebenfalls missverstanden, weil viele leute es mit dem hinduistischen karma verwechseln. im buddhismus ist karma die lehre vom zusammenhang von ursache und wirkung. wenn ich, zum beispiel, jemanden anlüge, wird er es möglicherweise irgendwann herausfinden und der effekt wird sein, dass ich leide und möglicherweise auch andere. wenn ich jemandem einen gefallen tue, wird er mir wohl aushelfen, wenn ich es brauche. darum unterscheiden buddhisten zwischen heilsamen und unheilsamen handlungen. durch übung lernt der buddhist, welche handlungen heilsam sind und versucht, die unheilsamen zu vermeiden.

die wichtigste regel im buddhismus ist: es gibt keine regeln, wenigstens keine für nicht-ordinierte personen. jeder muss die dinge für sich selbst herausfinden, vor allem was man für sich selbst verantworten kann und was nicht (zb. fleisch essen - es gibt viele diskussionen darüber, ob es unheilsam ist, fleisch zu essen oder nicht. das würde hier jetzt aber zu weit führen). jeder lehrer wird dir sagen, dass du ihm nicht einfach glauben, sondern alles in frage stellen sollst, bis du es selbst als richtig oder falsch erkennst.

was ist nun "erleuchtung"? wie ich schon sagte, streben buddhisten danach, die dinge zu verstehen - menschen, zusammenhänge usw., um sich vom leiden zu befreien. sie versuchen, nicht an vergänglichen dingen anzuhaften, und da alles vergänglich ist, versuchen sie, überhaupt an nichts anzuhaften. was nicht bedeutet, sie entsagen jeder form der freude. sie genießen diese, sind sich aber bewusst, dass sie irgendwann enden wird.
der zustand der erleuchtung ist schwer zu beschreiben, man sagt, dass es ein zustand von ultimativer erkenntnis und weisheit ist, das ende aller anhaftung und daher unglaubliche freude. ein buddha (also ein erleuchteter) erkennt, dass alles eins ist, was, wie ich zugebe, reichlich abstrakt klingt. aber wenn man sich etwas mehr damit befasst, bekommt man langsam so ein gefühl, was es bedeuten könnte.

einem einsteiger das nirvana zu erklären, ist schwer. ich selbst behaupte nicht, dass ich es selbst ganz verstehe, aber ich werde mein bestes geben.
wie ich schon sagte, hat ein buddha erkannt, dass alles dasselbe ist, alles eins ist. es gibt keinen unterschied zwischen dir und mir, zwischen mensch, tier, pflanze und stein. und es gibt keinen unterschied zwischen leben und tod. wenn man das einmal erkannt hat, kann man sich zwischen zwei möglichkeiten entscheiden: nach seinem tod wiedergeboren zu werden, um anderen wesen zu helfen, ihr leiden zu überwinden, oder nicht zu reinkarnieren, was bedeutet, man bleibt in einem zustand der "ein-heit", wo man weder lebt noch tot ist, und alles leiden ein ende gefunden hat.
Puh, das ist sogar noch abstrakter als die sache mit der erleuchtung, hm?

-kahoku

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